China
Das Bild Chinas in den Medien wandelt sich konstant, doch gibt es auch Konstanten. Schlafender Riese, Hoffnungsträger der Weltwirtschaft, Retter der Automobilindustrie, Hochburg der Industriespionage. In jedem Fall ein faszinierendes tolles Land, in etlichem sogar Vorbild, z.B. in puncto Konsequenz.
Viele Chinesen haben im Ausland studiert, sind westlich sozialisiert. Verträge werden nach anglo-amerikanischem Vorbild vereinbart, so wie es heute überall auf der Welt üblich ist, also inhaltlich umfassend und klar in der Sprache. Wer diese Vertragskunst nicht kennt hat wirklich schon verloren, wenn es zur Festlegung der vertraglichen Konditionen oder erst recht gar zum Streit kommt.
Auch die Streitkultur ist eine andere, vermeintlich sehr philosophisch (Harmonie, Gesichtswahrung), in der Sache aber knallhart und keineswegs immer fair. Wie sagten aber schon die alten Römer, ebenfalls sehr verehrungswürdige Zeitgenossen: „jus vigilantibus scriptum“, das Recht ist für die Wachsamen geschrieben.
Der Unterzeichner ist seit weit mehr als 10 Jahren im deutsch - chinesischen sowie asiatischen Rechtsverkehr überhaupt tätig, hat zahlreiche Verträge mitgestaltet (Lizenz-, Vertragshändler-, Joint Venture (auch mit trinationalen Gesellschaftsgründungen) und viele andere Verträge), für zahlreiche schwierige Situationen Lösungen geschaffen. Er hat auch schon einen handfesten Rechtsstreit auf Schadensersatz wegen Vertragsbruchs erfolgreich geführt vor der CIETAC (Schiedsgerichtsbarkeit) in Shanghai mit anschließendem Vollstreckungsverfahren über mehrere Instanzen in einer westchinesischen Provinz. Ein sehr reicher Erfahrungsschatz.
Die Quintessenz ist, dass einerseits nur der Wandel konstant ist, weil sich die Menschen weiterentwickeln wenn sich die makroökonomischen Daten ändern, dass es aber ist wie überall auf der Welt: den Anderen ernst nehmen, sich nicht irreführen lassen und eben – als conditio sine qua non - die zunehmend globale Rechtskultur und Vertragskultur wahren.
Dr. Axel Schober, www.dr-schober.de